Avenir Alimentaire
Das globale Ernährungssystem ist einerseits auf weltweit funktionierende Ökosysteme und stabile Lieferketten angewiesen, trägt anderseits aber dazu bei, diese Grundlagen zu gefährden. Es verursacht rund 30 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen und ist ein entscheidender Faktor für das Schwinden der Artenvielfalt.
Um dieser Entwicklung schnell und wirkungsvoll entgegenzuwirken, müssen die Akteurinnen und Akteure des Ernährungssystems gemeinsam Lösungen finden, welche ökologische, soziale und wirtschaftliche Interessen langfristig miteinander verbinden. Diesen Prozess treiben wir mit unserem Projekt Avenir Alimentaire voran.
Dabei konzentrieren wir uns in dieser aktuellen Projektphase auf drei Wirkungsfelder:
Nachhaltige und faire Wertschöpfungsketten stärken
Wir vernetzen Akteurinnen und Akteure aus Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel und stimmen ihre Bedürfnisse aufeinander ab. Die Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette wird gefördert, um anhand von gemeinsam erarbeiteten Pilotprojekten zu zeigen, wie nachhaltige Veränderungen für alle wirtschaftlich tragbar und attraktiv werden.
Zukunftsorientierte Nachfrage und gesunde Ernährung stärken
Wir entwickeln eine auf die Schweiz angepasste Planetary Health Diet kritisch weiter und bringen sie zur Umsetzung – im Sinne einer gesunden Ernährung für Mensch und Planet. Wir fördern nachhaltige Ernährungsumgebungen und kulinarische Praktiken in System- und Gemeinschaftsgastronomie, Detailhandel und Haushalten unter Einbezug von Städten und Gemeinden. Auf diesem Weg befähigen wir Konsumierende, gesunde Entscheidungen rund um Ernährung zu treffen und nachhaltige kulinarischen Praktiken mit Genuss und Einfachheit neu zu lernen. Besonderes Augenmerk legen wir auf die Berücksichtigung wahrer Kosten.
Dialog und gemeinsames Verständnis stärken
Wir holen alle Akteurinnen und Akteure von der Landwirtschaft bis zu den Konsumentinnen und Konsumenten an einen Tisch und beschleunigen den Kulturwandel hin zu einer genussvollen nachhaltigen Ernährung. In Dialogen wird das Verständnis für die jeweiligen Bedürfnisse gefördert und so gegenseitiges Vertrauen aufgebaut. Eine gemeinsame Vision für ein Ernährungssystem der Zukunft wird geschaffen, damit wissenschaftlich fundierte und konsensfähige Lösungsansätze in die Gesellschaft und Politik getragen werden können.
Collective Action
Um eine Vertrauensbasis zwischen den Akteurinnen und Akteuren zu schaffen und lösungsorientierte Dialoge zu ermöglichen, arbeiten wir mit dem Ansatz der Collective Action. Dabei werden wir von Project Together unterstützt. Die gemeinnützige Organisation hat langjährige Erfahrung in der Umsetzung von Collective Action in diversen Themengebieten und hat in Deutschland erfolgreiche bundesweite Initiativen und Kollaborationen initiiert, unter anderem im Bereich Ernährungssysteme.
Wissenschaftliche Begleitung
In engem Austausch mit einer breiten wissenschaftlichen Community stellen wir sicher, dass wir Projekte und Initiativen wissenschaftlich fundiert und entlang der grossen Hebel entwickeln. Die Grundlage für unsere Aktivitäten bietet der wissenschaftliche Leitfaden «Wege in die Ernährungszukunft der Schweiz», dessen Empfehlungen laufend mit den Bedürfnissen der Akteurinnen und Akteuren aus der Praxis abgleichen.
Unterstützung
Das Projekt wird gemeinsam finanziert von:
Erster nationaler Ernährungsgipfel
Am 2. Februar 2023 hat unter dem Lead von SDSN Schweiz zum ersten Mal in der Schweiz ein nationaler Ernährungssystemgipfel stattgefunden. Am Anlass mit Bundesrat Guy Parmelin hat das wissenschaftliche Gremium Ernährungszukunft Schweiz seinen Leitfaden «Wege in die Ernährungszukunft der Schweiz» vorgestellt. Der Leitfaden wurde zusammen mit den Empfehlungen des Bürger:innenrats für Ernährungspolitik an Vertretende der Wertschöpfungskette, der Politik und der Verwaltung übergeben und mit ihnen diskutiert.
Eine Videoaufzeichnung und weitere Informationen zum Anlass finden Sie auf der Eventseite zum Ernährungssystemgipfel.